Kurze Gedanken zu geizigen Besitzern

Brian Windhorst berichtete in seinem Podcast über die NBA 2023 Draft Night, dass Antony Ressler (Besitzer des NBA-Teams Atlanta Hawks) nicht bereit ist, die Luxussteuer zu zahlen, sodass wichtige Spieler gehandelt werden müssen. Darauf stellte ich mir erneut die Frage, warum Besitzer ihr eigenes Team sabotieren, wenn doch das Ziel ist, eine Meisterschaft zu gewinnen.

Die offensichtliche Motivation ist, dass geizige Besitzer so wenig Geld wie möglich für die Spielergehälter ausgeben wollen und die geringen Kosten vor den Erfolg des Teams stellen. Gleichzeitig können sie sich vormachen, dass der Wind richtig weht und die Mannschaft trotzdem gewinnt. Diese Erklärung muss nicht falsch sein und klingt plausibel. Doch sie passt nicht unbedingt zu der Rolle des Besitzers eines Sportteams. Sie wirft die berechtigte Frage auf, warum diese Milliardäre überhaupt ein Sportteam kaufen. Denn es existieren viele erfolgreichere Möglichkeiten, Gewinne zu machen, als der Verkauf von Tickets und Jerseys.

Ich habe meine persönliche Theorie, und zwar, dass Erfolg und die damit verbundenen Erwartungen traumatisch sind.

Wenn dein Team die Playoffs erreicht und gute Chancen auf die Meisterschaft hat, wird jeder Schritt kritisiert. Plötzlich existieren Erwartungen: Warum hat der General Manager nicht diesen Spieler fürs Team gewinnen können? Warum habt ihr so viel für ihn ausgegeben? Verdient dieser Spieler wirklich seinen Vertrag? Warum kommt die Mannschaft nicht endlich über die Hürde? Die Fragen sind endlos. Wenn es gut läuft und der Druck steigt, wird auch die Geduld immer geringer, wenn der Titel ausbleibt. Das betrifft nicht nur die Fans, sondern alle Mitarbeiter im Verein. Denn immer wieder müssen unangenehme Entscheidungen getroffen werden, die nicht unbedingt aufgehen. Gleichzeitig steigt der Druck noch mehr, nachdem du gewonnen hast, denn jetzt musst du beweisen, dass du es nochmal tun kannst.

Letztendlich sind die Besitzer verantwortlich. Sie stellen den General Manager ein und müssen jedem Handel und Vertrag zustimmen.

Stell dir folgende Situation vor. Du bewirbst dich um deinen Traumjob. Du stellst dir vor, was es bedeuten würde, den Job zu bekommen. Du müsstest umziehen. Was das für ein Aufwand wäre. Du müsstest eine neue Wohnung suchen, deine Sachen packen und dein Leben an einem fremden Ort neu aufbauen. Du müsstest mehr Verantwortung übernehmen und dein Alltag würde viel stressiger werden. Plötzlich erscheint ein gewöhnlicher Job viel interessanter. Du sabotierst unbewusst deine Bewerbung, um nicht genommen zu werden, z. B. prüfst du deine Bewerbungsunterlagen nicht so gründlich und wirst abgelehnt. So konntest du dich vor der Gefahr der Erfüllung deines Verlangens schützen.

Inzwischen haben die Atlanta Hawks John Collins gegen Rudy Gay und einen 2 Round Pick getauscht.

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